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Kirche in Altengönna

Historie

Die Dörfer Altengönna und Rödigen gehörten zur Kommende Lehesten des Deutschritterordens. Das noch erhaltene Sakramentshäuschen im hinteren Altarraum weist auf eine Entstehung der Kirche noch zu katholischer Zeit hin. Erst ab 1540 wurde sie evangelisch. Die Kirche selbst hat vermutlich mehrere Umbauten erfahren, die sich an zugemauerten Fenstern und Türen (Nordseite) oder wiederverwendeten Bauteilen (Konsolköpfe) sowie durch Dokumente aus der Turmkugel erschließen lassen.

Im Jahre 1691 wurde laut einer Urkunde „die alte baufällige Kirche von Grund aus hinweg gerissen, und darauf eodem (ebendort) anno diese gegenwärtige Kirche von Grunde auß wiederumb neue aufgebauet“. Der Taufstein gehört zum ältesten Inventar der Kirche und kann schon zu einer Vorgängerkirche noch vor 1500 gehört haben. Auffällig sind zwei Grabplatten. Die eine dient inzwischen als Altarstufe und war dem Pfarrer Adam Reinhardt (tätig 1552 – 1579) gewidmet. Die andere, ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert, war in den Boden eingelassen und ist deshalb unleserlich, steht heute im Eingangsbereich. Auf ihr war ein griechisches Kreuz zu sehen; ein Hinweis auf das Deutsche Ordenskreuz (Zwätzen: Komtur der Ballei Thüringen).

Innenausstattung

In früheren Zeiten war, wie in vielen unserer Kirchen, hinter dem Altar eine Altarwand eingebaut. Die zur Kirche gehörende Kanzel ist barock und stand auf einer gewundenen Säule. Zu verschiedenen Zeiten kamen verschiedene Ausstattungen hinzu: eine Christusfigur unbekannter Herkunft, ein Lutherbild aus Gips sowie verschiedene Bemalungen. Aus etwa derselben Zeit wie das Sakramentshäuschen stammt der wertvolle Schnitzaltar (ca. 1512 - 1515), über dessen Künstler und Herkunft leider nichts bekannt ist. Er könnte, Recherchen des früheren Pfarrers Daniel Pasche zufolge, aus der Nähe des Harzes stammen. Im Zentrum des Schnitzaltares steht die Mondsichel-Madonna, in der Predella eine anmutige Darstellung von Anna mit Maria und dem Jesuskind; darunter die Inschrift: hilf du heilige frowe s. anna salp dritt.

Restaurierung

Der Kirchturm musste wegen Einsturzgefahr 1988 abgerissen werden. Von 1990 bis 1995 erfolgte der Wiederaufbau von Turm und Schiff, Erneuerung von Fenstern und Fußboden, eine Innensanierung sowie der Einbau einer elektrischen Läuteanlage. Die Nordseite der Kirche wurde 1992 wieder bis auf Fußbodenniveau freigelegt. Der, zusammen mit Kanzel und Orgel, ausgelagerte Altar wurde restauriert und 1995 wieder eingebaut. Leider sind Orgel und Kanzel nach wie vor ausgelagert, da für ihre Restaurierung das nötige Geld fehlt.

Text: Christiane Geßner
Fotos: Günter Widiger

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