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Kirche in Closewitz

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Historie

Closewitz gehörte in reformatorischer Zeit zu den Klosterdörfern von St. Michael in Jena. Ab 1452 wurde die Closewitzer Kirche von den Chorherren des Ordens vom Heiligen Grab in Utenbach betreut. Im Jahre 1529 ist Closewitz im Zuge der Reformation evangelisch geworden und gehörte seit dieser Zeit zum Kirchspiel Cospeda, Lützeroda und Closewitz. Die Kirche fiel 1818 einem Brand zum Opfer. Zu Pfingsten 1820 gab es in der wiederaufgebauten Kirche den ersten Gottesdienst. Der Chor sowie das Kirchenschiff aus dem 16. Jh. sind gotisch und haben die gleiche Breite. Im Chor ruhen zwei Gratgewölbe auf einfach gegliederten Konsolen. Der wie seine Wandpfeiler rechteckig gefasste Eingangsbogen zum Chor ist im oberen Teil verschalt und verputzt. Die beiden Fenster im Chor waren spitzbogig und wurden später in der Leibung rundbogig erweitert. Das Langhaus hat eine tonnenförmige Holzdecke.

Der hintere Teil des Kirchenschiffs wurde durch eine Mauer abgetrennt (1961-1966) und dient als Gemeinderaum und Winterkirche. Im Jahre 1970 entstanden am Dachturm Schäden an der Schieferdeckung und der darunter liegenden Holzkonstruktion. Material, Geld und Eigeninitiative fehlten, so dass 1974 als „Problemlösung“ der Turm abgerissen wurde. Seitdem begann die Kirche zu verfallen. Ende der 80er Jahre wurden Abendmahlsgeräte an das DDR-Filmunternehmen DEFA verborgt und sind seitdem leider verschwunden.

Restaurierung

1996 war der Zustand der Kirche so schlecht, dass über einen Abriss nachgedacht wurde. Nach einer Besichtigung der Kirche durch den Feuerwehrverein mit den engagierten Dorfbewohnern Edgar Eschrich und Rüdiger Grunow nahm das Dorf die Restaurierung der Kirche in die eigene Hand. Nach einem Großreinemachen wurde die verbliebene kleine Glocke in der ehemaligen Leichenhalle des Dorfes aufgehängt. Heiligabend 1996 fand in der vollbesetzten Closewitzer Kirche seit Jahren wieder eine Christvesper mit Krippenspiel statt. In den nächsten Jahren erfolgte eine schrittweise Restaurierung. Die Erneuerung des Daches geschah mit Mitteln der Landeskirche. Alle weiteren Arbeiten an der Kirche, Reparatur von Holzteilen, Maurerarbeiten, Erneuerung der Fenster im Dachbereich, malermäßige Instandsetzung, Fußboden im Altarraum, Altar usw. konnten neben Lottomitteln und Geldern vom Jenaer Kirchbauverein durch private Spenden und Eigenleistungen realisiert werden. Mit einem festlichen Erntedankgottesdienst hat Altbischof Roland Hofmann am 13. Okt. 2007 die Kirche wiedereröffnet. Alle Versuche, Gelder für den Wiederaufbau des Turmes zu beschaffen, blieben allerdings bisher erfolglos.

Text & Fotos: Rüdiger Grunow
Zeichnung: Privatarchiv Gerhard Jahreis

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