Kirche in Göschwitz
Historie
Die Errichtung der Göschwitzer Kirche an der Stelle eines Vorgängerbaus erfolgte 1510 im spätgotischen Stil. Davon zeugen noch die Chorfenster mit Maßwerk sowie das alte Portal mit Wappen (links mit sächsischem Rautenkranz, rechts mit kurfürstlichen Schwertern). Das Chorpolygon hat die gleiche Breite wie das Langhaus (beides mit flacher Holzdecke), untergliedert durch den spätgotischen Triumphbogen.
Nach einem Dorfbrand 1746 wurde die Kirche mit zwei Emporen und Stuckdecke mit Weinranken und Trauben 1752 wiederaufgebaut (Inschrift Triumphbogen). An der Nordseite des Anbaus außen befindet sich ein ebenfalls aus dem 18. Jh. stammender Grabstein (Mädchen mit Tulpe und Weintraube). In den Jahren 1969-74 erfolgte eine Erweiterung der Kirche durch einen Westanbau, wobei das Portal als Eingang in das Kirchenschiff nach rechts verlegt wurde. Bei der Renovierung wurden die Emporen, der Kanzelaltar und die alte Orgel entfernt.
Innenausstattung
Der ursprüngliche Kanzelkorb mit gewundenen, gepaarten Säulen an den Ecken steht auf dem Boden, außerdem ein hölzernes Taufgestell. Zwei 1973 in Stralsund gefertigte Kerzenleuchter befinden sich beidseitig eines steinernen Altartisches mit der Jahreszahl 1806. Eine neue Orgel wurde im Jahr 1975 durch die Firma Böhm aus Gotha eingebaut.
Restaurierung
Die Kirche bekam 1996 ein neues Dach einschließlich Sanierung des Dachtragwerkes. 2004 konnten die Elektro- und Sanitärinstallationen erneuert werden. Der Innenraum der Kirche wurde komplett renoviert. Die Stuckdecke ist dem historischen Vorbild neu mit farblich abgesetzten Spiegeln nachgestaltet. In der ersten Etage des Anbaus entstand ein Gemeinderaum mit einer Glastrennwand als optische Verbindung zum Kirchenschiff. Damit wurde ein für die Gemeindearbeit und als Winterkirche nutzbarer Raum geschaffen. Im Jahre 2006 kam ein Treppenlift zum Gemeinderaum dazu. Der historische Kanzelkorb und das Taufgestell wurden nach der Restaurierung 2012 wieder in Dienst genommen (bei der Sanierung 1969-74 entfernt). Das mittlere Chorfenster erhielt 2014 ein von Uta Schock entworfenes und von der Glasmalerei Kraus (Weimar) hergestelltes Farbglasfenster, zu dessen beiden Seiten sich die 2018 restaurierten Flügelgemälde des ehemaligen Altares befinden (Ausgießung des Heiligen Geistes und Tod Mariens, um 1500).
Text: Reiner Jandke, Fotos: Bärbel Röse, Reiner Jandke, Rainer Held