Kirche in Schorba
Historie
Schorba, ein Ort slawischen Ursprungs, fand seine erste urkundliche Erwähnung am 10. Mai 1343. Die Kirche war seit jeher eine Filialkirche von Bucha. Sie ist ein mit zwei Fensterreihen gegliederter einfacher Rechteckbau (1749/50) mit westlichem Dachturm. Der Chor ist durch einen eingeschossigen Prospekt vom Kirchenschiff getrennt. In der Mitte befindet sich der Kanzelaltar mit einem Säulenpaar. Hoch oben auf dem Kanzelaltar thronen die vergoldeten Figuren von Petrus mit dem Himmelsschlüssel und Mose mit den Gesetzestafeln. Die Kanzel hat einen reich verzierten Schalldeckel und trug früher eine Monogrammkartusche mit der Jahreszahl 1750. Diese hängt heute an der Westempore.
In der DDR-Zeit wurde der Zustand der Schorbaer Dorfkirche zunehmend schlechter. Mitte der 1980er Jahre machte der damalige Buchaer Pfarrer Rüdiger Strumpf auf den Verfall dieses Schmuckstückes aufmerksam. Durch ehrenamtliche Helfer aus Schorba und die Hilfe der Partnergemeinde Holtzelfingen in Baden-Württemberg konnte die Kirche gerettet und 1988 neu eingeweiht werden.
Innenausstattung
Es sind besonders die dreiseitige Empore und der Kanzelaltar, die dem Besucher ins Auge fallen. Die Westempore, auf der auch die kleine Orgel (Firma Nußbrücker) steht, kann sowohl gemeinsam mit dem Kirchensaal als auch als Winterkirche genutzt werden. Ein besonderer Einrichtungsgegenstand ist das Tischpult mit restaurierter Bemalung aus dem Jahre 1633. Das steinerne Taufgestell im Chorraum ist vermutlich romanischen Ursprungs. Im Turm mit barockem Dachreiter läuteten ursprünglich drei Bronzeglocken. Zwei davon mussten 1917 im 1. Weltkrieg abgegeben werden und wurden später durch Gussstahlglocken ersetzt.
Restaurierung
Anfang der 1990er Jahre wurde der Innenraum der Kirche saniert. Die Emporenstützen mit korinthischen Kapitellen wurden restauriert und Schäden an der Stuckrahmendecke ausgebessert. Anfang der 2000er Jahre wurde eine neue Funk-Turmuhr eingebaut und die gesamte Elektrik erneuert. In mehreren Anläufen wurde versucht, dass sehr feuchte und vom Salpeter geprägte Mauerwerk zu sanieren und zu verputzen. An den Sanierungs- und Erhaltungsarbeiten beteiligten sich viele Einwohner mit Spenden und Eigenleistungen. Leider bröckeln Putz und Farbe wieder von den Wänden, wodurch das optische Erscheinungsbild des Kircheninnenraumes beeinträchtigt wird.
Text: Christel Vopel und André Starke
Fotos: Christel Vopel und Gerhard Jahreis