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St. Hubertus Kirche in Oßmaritz

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Historie

Oßmaritz, ein Ort deutsch-slawischer Mischbesiedlung, erfuhr im 14. Jh. Veränderungen in der Schreibweise (Ozmaritz; 1388 Ozzenbritz). Im Mittelalter im Besitz der Lobdeburger sind im 14. Jh. Stiftungen von Oßmaritzer Ländereien an das St. Nikolaus-Hospital samt zugehöriger Kapelle in Jena/Lachenbrücke urkundlich belegt.

Die Kirche im Ortskern ist ein einschiffiger Bau mit eingezogenem, längsrechteckigem Chor und Dachturm. Sie ist romanischen Ursprungs, wahrscheinlich 12. /13. Jh. Nachweise über bauliche Veränderungen gibt es erst ab dem 18. Jh. Erhalten sind zwei Inschriften in den südlichen Fensterstürzen (1722 und 1729); über dem Nordeingang ist die Jahreszahl 1784 noch gut leserlich.

Innenausstattung

Eine dreiseitige Empore und ein barocker Kanzelaltar stammen aus dem 18. Jh. und wurden im 19. Jh. neu gefasst. Die bemalte Balkendecke mit Ornamenten sowie Fragmente von Wandmalereien wurden bei der Restaurierung verdeckt. Ein klassizistisches Taufgestell steht als Leihgabe in der Kirche Schorba. Ein eingebauter Gotteskasten aus Eisen und Messing (1876) wurde durch Vandalismus stark beschädigt. Der Tischaltar mit dazugehörigem Lesepult aus gebeiztem Holz entstand 1986. Dazu gehört ein Taufgestell aus Nadelholz, die Taufschale dazu fehlt. Auf der Empore befindet sich eine Orgel der Gebrüder Peternell aus Seligental (1856). Sie war aus Sicherheitsgründen zwischenzeitlich ausgelagert worden.

Im Turm befinden sich drei Glocken. Eine kleinere aus Bronze ist auf den sogenannten Kryptogrammisten aus der 2. Hälfte des 14. Jh. zurückzuführen. Auf ihr ist ein Bischofsbild mit einem Drachen zu sehen, welches sich auch auf anderen Kryptogrammglocken als Pilgersymbol wiederfindet. Die zwei größeren Stahlglocken wurden nach dem 1. Weltkrieg neu gegossen. Die mittlere trägt die Inschrift „Aufwärts 1919“; die größte weist auf die vier Oßmaritzer gefallenen Soldaten des 1. Weltkrieges hin.

Die Wetterfahne auf dem Turm ist eine Schmiedearbeit aus dem Jahre 1986 von Wilfried Kühne.

Restaurierung

Die Kirche war in den 1970er Jahren stark reparaturbedürftig, Gottesdienste waren nicht mehr möglich. Balkenwerk und Bedachung des Turmes inkl. Wetterfahne wurden in den 1980er Jahren saniert. Durch das Engagement von Oßmaritzer Bürgern, viele kostenlose Handwerkerleistungen und durch Spenden konnten der Fußboden, die Kanzel sowie die Emporen restauriert werden. Der Jenaer Kirchbauverein hat u. a. die Finanzierung der Sanierungsarbeiten mit übernommen.

Die Turmuhr von 1860 wurde 2019 überholt.

Die wertvolle Peternell-Orgel wurde im Herbst 2020 nach fast 13 Jahren währenden Restaurierungsetappen durch die Firma Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt aus Bad Liebenwerda wieder in alten Glanz versetzt und erklingt wieder.

Text: Albrecht Rödiger, Christel Vopel,
Fotos: Christel Vopel

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